Trauner Tracht
Mit Tracht bezeichnete man jahrhundertelang die Bekleidung allgemein. Aus vorerst einfachen und zweckmäßigen Gewändern entwickelten sich mit wachsendem Standesbewusstsein und Wohlstand landschaftlich unterschiedliche Trachten. Die reichste Entfaltung erlebte die Tracht im 18. Jahrhundert. Ein intensives religiöses Leben, das sich in vielen Bräuchen ausdrückte, bildete einen wichtigen Hintergrund.
Die kirchlichen Feste des Jahreslaufes, die Kirchtage, Hochzeiten und Begräbnisse, waren neben dem sonntäglichen Kirchenbesuch die gesellschaftlichen Ereignisse, zu denen man sich festlich kleidete. Die Buntheit und Vielfältigkeit der Kleider erhielt sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Von da an änderte sich die Kleidung unter dem Einfluss der Biedermeiermode.
Die Trauner Tracht
Die Trauner Tracht ist noch eine sehr junge Tracht. Auf Anregung der Goldhaubengruppe Traun wurde diese Tracht in Zusammearbeit mit Frau Anneliese Ratzenböck und dem OÖ. Heimatwerk gestaltet.
Der Leiblrock ist aus dunklem Wollbrokat (in der Lieblingsfarbe der Trägerin), wahlweise mit Seidenschürze oder Baumwolldruck.
Der Ausschnitt des Leibchens ist mit Schrägsamt Ton in Ton mit der Grundfarbe oder schwarz eingefasst.
Der kleidsame Latzeinsatz bildet ein leicht abgewandeltes T Y.
Am Rücken ist die Teilungsrundnaht auch mit Samt abgesetzt.
Der Rock ist siebenmal auf Hansl gezogen und ziemlich lang, daher sehr kleidsam.
Am Trachtensonntag wird sie sicher zu sehen sein. Vielleicht werden die Trägerinnen der Trauner Tracht von Jahr zu Jahr mehr – die Trauner Goldhaubenfrauen geben gerne nähere Auskunft.