Baugeschichte Schloss Traun
Im Buch „Traun Geschichte und Gegenwart“ wird von Dr. Heiligensetzer als sicher angenommenen, dass es bereits vor über 800 Jahren eine Burganlage der Herren von Traun gegeben hat.
Ein wichtiger Teil dieser Burg dürfte damals schon die stark befestigte Toreinfahrt gewesen sein, in der man im Durchgang noch zwei vermauerte Schießscharten erkennen kann. Sie weisen darauf hin, dass ursprünglich nur ein schmaler Baukörper das Tor nach Süden mit der schon sehr früh errichteten Kapelle verbunden hat und erst später – der Zeitpunkt ist unbekannt – die heutige Wohnung des Verwalters aussen dazugebaut wurde. Dasselbe gilt für die Verbindung mit dem nördlichen Teil der ehemaligen Ringmantelanlage, wo nach den Ausbauplänen künftig ein Restaurant entstehen soll.
Die Auswertung dieser Messung erbrachte für die Baugeschichte des Schlosses aufschlussreiche Ergebnisse.
In den vorliegenden aufgezeichneten Bildern kann man in 2 bis 3 Meter Tiefe deutlich den Grundriss eines Gebäudes vor dem Herrenhaus erkennen, das in der Fortsetzung des oben erwähn-ten Querbaues gestanden sein dürfte. Der bereits erwähnte Turm könnte somit ein Teil der Ummauerung der alten Burganlage gewesen sein, eine Vermutung, die erst durch eine Grabung verifiziert werden müsste.
Im Zuge einer Erweiterung hätte man dann den engen Rahmen der Burg gesprengt, diesen westlichen Teil der mittelalterlichen Ringmantelanlage abgerissen und an dem stehen gelassenen Turm nach Westen parallel zu dem vermutlichen alten Wohntrakt das heutige Herrenhaus ausserhalb der Burganlage neu angebaut, so wie es im Vischer-Stich noch zu sehen ist.
Eine Zisterne an der Stelle des heute noch erkennbaren ehemaligen Brunnens ist ebenso erkennbar.
Hofrat Dipl.Ing. Rudolf Ertl